Das Highlight auf dem Spencer/Hill-Festival: Der original Ice Cream Wagen

Es scheint schon fast wie ein ferner Traum, als Du über das Festivalgelände gelaufen bist, Dich mit anderen Fans unterhalten und vielleicht sogar Dein Idol getroffen hast. Das Spencer/Hill-Festival ist für jeden Fan wie Weihnachten, denn es findet leider auch nur einmal im Jahr statt, versüßt Dir die Zeit aber mit etlichen Anekdoten, liebevollen Requisiten und spannenden Action-Einlagen. Einer der größten Höhepunkte dieses Jahr war der Ice Cream Wagen, welchen Du sicherlich aus dem Film „Zwei sind nicht zu bremsen“ kennst. Es war kein einfacher Eiscremewagen, der das kühle Milchprodukt verkaufte, sondern ein Nachbau des Modells aus dem Film.

Eine Mammutaufgabe

Einen solchen Eiswagen, wie Du ihn in „Zwei sind nicht zu bremsen“ gesehen hast, gibt es nicht einfach an der nächsten Ecke zu kaufen. Auch, wenn Du intensiv suchst, findest Du meist nichts. Falls doch, sind die Wagen nicht gerade günstig. Deshalb sagte das Spencer/Hill-Festival nein danke und machte sich selbst an die Arbeit. Der Ice Cream Wagen ist Handarbeit und wurde mit viel Liebe zum Detail gebaut. Bevor Du aber das Endprodukt genießen konntest, musste erst einmal ein Plan zurechtgelegt werden. Dafür war Bud-Spencer-Double Rico verantwortlich, welcher bereits im letzten Jahr auf dem Fantreffen die Besucher begeisterte. Im Kopf nahm das Gefährt schon Gestalt an und alles begann mit einem simplen Bettgestell und Fahrrad. Jetzt konnten zuerst die Abmessungen, Sitzpositionen sowie die Haltung ermittelt werden. Damit auch später alles am richtigen Platz ist, hat sich das Double vorher passende Bilder ausgedruckt und fein laminiert, damit diese beim Werkeln nicht schmutzig werden oder kaputtgehen. Dann konnte es auch schon losgehen!

 

entstehung-eiswagen

 

Da es keine Baupläne zum spencerischen Kunstwerk gab, musste viel improvisiert werden. Eine Holzplatte galt als Grundlage. Darum wurde ein Stahlrahmen konstruiert, welcher später als Trägerrahmen für das Fahrwerk dienen sollte. Da noch nicht ganz klar war, wie die Biegung des Aufbaus später aussehen soll, wurden ein Zollstock und eine Schraubzwinge kurzerhand umfunktioniert. Nun war klar, wie das Gefährt in etwa gebogen sein sollte. Dann konnte auch schon der Aufbau mittels Holztafeln beginnen. Die Sitzbank wurde mehrfach in Position gebracht, damit auch ein Dampfhammer wie Rico einen Platz findet. Anschließend wurden die Seitenwände sowie das Dach angepasst. Natürlich ließen die Bauer dabei das Vorbild niemals aus den Augen. Wie hoch waren die Fenster, wo saß Bud als Fahrer und wie wurde das Eis hinten ausgegeben? Selbst die Breite der Ladefläche oder die Reichweite des Arms wurden bei den Berechnungen miteinbezogen, um den Ice Cream Wagen so originalgetreu wie möglich zu gestalten.

Die Motorhaube stellte eine wahre Herausforderung dar, denn jene musste nicht nur mit viel Liebe zum Detail und Vorstellungskraft gefertigt werden, sondern es sollte dem Fahrer auch noch möglich sein zu lenken. Doch da kam schon das nächste Problem auf: es fehlte ein passendes Lenkrad. Kein Problem für die kreativen Köpfe vom Spencer/Hill-Festival, denn jene haben einfach aus zwei aufeinander geklebten Holzplatten einen Ring gesägt. Jener wurde anschließend solang geschliffen, bis dieser die typische runde Form hatte, wie ein richtiges Lenkrad. Lampen und Hupe gestalteten sich hingegen unkomplizierter, denn diese konnten einfach gekauft werden. Anders die Waffelboxen sowie die Seitenkästen, denn auch jene sind in sorgfältiger Handarbeit entstanden. Ein Künstler übernahm hingegen die Bemalung der drei Kästen, damit jene genau wie im Film aussehen.

https://www.youtube.com/watch?v=PcJkHgsYHTE

 

 

Die letzten Handgriffe

Alle Teile wurden zusammengesetzt und der Eiswagen war beinah fertig. Es mussten noch einige Feinheiten geändert werden, wie der Heckrollo, welcher zu groß war und deshalb von Ricos Freundin umgenäht wurde. Die Zierleisten sind hingegen von Hand geschnitten und danach feinsäuberlich angenagelt worden. Je mehr Teile montiert wurden, desto größer war der Wunsch, alles perfekt zu machen. Überraschend ist das nicht, denn die meisten Teile wurden in Handarbeit eigens für den Ice Cream Wagen hergestellt. Einige andere wurden hingegen zweckentfremdet. Am Schluss folgte nur noch die Lackierung, wobei auch der Werbeaufdruck mit einer Folie aufgebracht wurde. Alles sollte perfekt und wie aus einem Guss aussehen.

Die wichtigsten Fakten zum Eiswagen:

– Der Gedanke eines Eiswagens kam schon beim Fantreffen 2017 auf, wo die Sonne unerbittlich vom Himmel brannte, doch kein Eis weit und breit zu sehen war. Eine Idee pflanzte sich ein. Im Frühjahr 2018 wurde die Idee immer konkreter, sodass erste Skizzen und Miniatur-Modelle angefertigt wurden. Auch Anbauteile wurden bereits in Modelliermasse gefertigt.

– Die Proportionen des Eiswagens wurden nach Bud Spencers Vorbild angefertigt. Vor allem dessen Körpergröße von 190 Zentimetern sowie einer geschätzten Schulterbreite von 55 bis 60 Zentimetern waren sehr wichtig.

– Der Unterteil sowie die Motorhaube sind also etwa 80 Zentimeter breit. Der obere Aufbau fasste einen Meter. Nur so wurde gewährleistet, dass am Ende die typische Form entstand, wofür der Ice Cream Truck bekannt war.

– Das Gefährt wird von einem 740-Watt-Elektromotor angetrieben. Dazu kommen ein 1 PS Planetengetriebe, 600 Umdrehungen in der Minute und 16 Nm. Von den Machern wurde ein Tempo von 6 km/h angezielt, damit der Wagen auch die leichten Steigungen in Lommatzsch ohne Schwierigkeiten überwindet.

– Neben dem neuen Eiscremewagen gab es schon viele Nachbauten auf dem Spencer/Hill-Festival, wie das kleine Häuschen aus „Banana Joe“, die Raketenrutsche aus „Zwei wie Pech und Schwefel“ sowie der eindrucksvolle Panzer aus „Zwei Asse trumpfen auf“.

 

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Frisches Eis aus der „Gelateria Girotti“

Auf dem Spencer/Hill-Festival konntest Du das „Budmobil“ bewundern, welches direkt aus „Zwei sind nicht zu bremsen“ stammen könnte. Natürlich sollte der Eiswagen nicht nur gut aussehen, sondern vor Ort konntest Du Dich auch mit köstlichem Eis eindecken. Darunter vielleicht auch Pistazie, wie es auch im Film (nicht) verkauft wurde. Direkt am Wagen konntest Du Dir nun Dein Eis abholen und es bei den hohen Temperaturen genüsslich mampfen. Zwar stand nicht Bud Spencer im Wagen, dafür aber Jess Hill, der Sohn von Terence Hill. Er verteilte das Eis der familieneigenen Eisdiele „Gelateria Girotti“. Du hast das Festival verpasst? Das ist natürlich schade, doch wir können Dir nicht wirklich sagen, ob das Gefährt auch im nächsten Jahr einen Platz auf dem Festivalgelände bekommen wird. Immerhin ändert sich jedes Jahr das Thema. Vielleicht kommt der Ice Cream Wagen aber auch bei anderen Veranstaltungen vorbei, weshalb wir für Dich die Augen offenhalten!

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