Terence Kindheit in Lommatzsch

Von 1943 bis 1947 lebte Terence mit seiner Familie – seiner Mutter Hildegard, seinem Vater Girolamo und seinem älteren Bruder Oduardo – in Lommatzsch in der Döbelner Straße 40 bei seinen Großeltern Paul Richard Thieme und seiner Großmutter, da Dresden vor Bomben sicher galt.
 

Hildegard stammte aus einer wohlhabenden Lommatzscher Glasfabrikantenfamilie, der die dortigen Karl-Menzel Glasfabriken gehörten. Girolamo, genannt Momo, war Italiener, hat Chemie studiert und ab 1943 für die Schering AG in Dresden gearbeitet. Manchmal kamen ihn seine Söhne im Scheringwerk besuchen.
In Lommatzsch verbrachte Terence Kriegs – und Nachkriegszeit.
Terence wurde zweisprachig aufgezogen, so lernte er das Italienisch mit dem sächsischen Deutsch zu verknüpfen. Terence dazu später „Die ersten Lebensjahre sind die wichtigsten und prägendsten. Meine Mutter hat zu Hause Deutsch gesprochen. Worte wie `schlafen´ oder `Ich liebe Dich´ haben für mich im Deutschen eine tiefere Bedeutung als wenn ich sie auf Englisch oder Italienisch sage.

In der grauenhaften Bombennacht vom 13. Februar, die Dresden in Schutt und Asche legte, wurde Terence vom Dröhnen der vielen Flugzeugmotoren geweckt und sah sein Kinderzimmer in langsam immer roter werdendes Licht getaucht.
Hildegard guckte stundenlang, mit Terence an sich gepresst, aus dem Fenster anstatt in den Keller zu gehen, da Girolamo sich in Dresden befand, Spätdienst bei Scherring hatte und nicht nach Hause kam. Er kam auch am nächsten Tag nicht als es erneut Bomben hagelte. Er kam eine ganze Woche lang nicht nach Hause. Es stellte sich heraus, daß seine Firma nicht von einer einzigen Bombe getroffen worden war, er aber mithalf Tote und Verletzte zu bergen.
Hildegards Freundin Alice Zische, mit der sie früher in eine Klasse ging, hatte auch einen Sohn, er war 2 Jahre jünger als Mario. So bangten beide Mütter zusammen um das Leben ihrer Söhne.
Der Krieg ging vorbei. Ab da an bezeichnete Terence seine Kindheit als die beste Zeit seines Lebens. Er hatte viele Freunde, Spaß beim Spielen und er hatte seine geliebte Natur. Drei Mädchen vergötterten ihn, weil er so süß aussah – seine Augen und sein spitzbübischer Charme !
Zu gerne ist Terence Treppengeländer runtergerutscht, hat mit Begeisterung Steine durch die Gegend geworfen und mit schmutzigen Grasklumpen gespielt. Ihm fiel immer was ein, und wenn es gar nichts mehr gab mit dem man spielen konnte, dann hatte er noch den Zaun vor dem Haus mit dem er spielte. Manchmal machte Terence seiner Mutter Sorgen wenn er zu spät vom Spielen nach Hause kam. Sie drohte ihm dann immer, ihn das nächste Mal mit der Polizei holen zu lassen !
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Ruth, die Schwester des Kindermädchens der Girotti – Brüder, begleitete ihre Schwester öfters zu den Girottis. Bevor sie mit den Kindern spazieren gehen durfte, mußte eine große Schüssel Möhren geputzt werden. Terences Großmutter, von der Terence später sagte „Sie war eine nette Frau, die mir sehr imponierte.„, achtete streng darauf, daß sich ihre Engel sehr gesund ernährten – über weite Strecken mit Möhrensaft. Ruth tat dies leid. Ihre Eltern hatten die Kneipe „Gute Quelle„, daher waren sie und ihre Schwester andere Kost gewohnt. So kehrten sie während ihres Spaziergangs jedes Mal mit den Jungs heimlich in der elterlichen Wirtschaft ein. Ruths Mutter hatte schon für jeden eine große und dicke Fettbemme vorbereitet. Dazu gab es ein Glas gutes, sächsisches Caramelbier – wohl das erste Bier was Terence je in seinem Leben trank !
Ruth und ihre Familie genossen den Anblick, wie sich die Girotti – Brüder nach ihrem gesunden Möhrensaft mit Heißhunger die Fettbemme verdrückten.

In Lommatzsch bekam Terence von seinem Großvater aus dem Garten seine erste Himbeere. Seit dem ist es Terences Lieblingsfrucht – und das ist bis heute so geblieben !
Terence über Lommatzsch „In dieser Stadt habe ich die schönsten Tage meiner Kindheit verbracht, ich trage sie im Herzen durch die ganze Welt.“
Doch irgendwann geht alles mal vorbei. So flohen die Girottis 1947 aus Lommatzsch zu Fuß nach Italien. Terence dazu später „Auch wenn ich mit meiner Familie nach Rom gezogen bin, ist das immer meine Heimat geblieben.“
Der Abschied fiel schwer ! Terence „Ich weiß noch wie meine Mutter sich auf der Straße noch einmal nach ihrem Elternhaus umdrehte und leise sagte `Das werde ich nie wiedersehen !´. So ist es auch gekommen, denn sie ist schon 1956 mit nur 45 Jahren gestorben.“

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