Zum Todestag von Bud Spencer – Sein alter Prügelkamerade Riccardo Pizzuti plaudert aus dem Nähkästchen

Keiner hat so viele Schellen kassiert, so viele falsche Zähne ausgespuckt und so oft den berühmten Dampfhammer von Bud Spencer zu spüren bekommen, wie Riccardo Pizzuti. Der Italiener aus dem Örtchen Cetraro in Kalabrien war einer der beliebtesten Gegenspieler von Bud Spencer und Terence Hill. In zahlreichen dessen Filmen war er zu sehen, wobei er hinter der Kamera mit den beiden Schauspielern befreundet war. Deswegen ist es kein Wunder, dass sich Pizzuti zum Todestag von Bud Spencer zu Wort meldet.

Der Rückzug aus dem Filmgeschäft

Still und ruhig ist es um den Schauspieler geworden, welcher in den 60er bis 80er Jahren auf keiner Kinoleinwand fehlen durfte. Zur Premiere des Roadmovies „Sie nannten ihn Spencer“ und zu dessen Todestag präsentierte sich „Silberlocke“ aber dennoch auf dem roten Teppich. Ganz zum Freuden der zahlreichen anwesenden Fans, denn diese erkannten den alten Haudrauf sofort. Dabei hat sich Pizzuti kaum verändert. Er hatte schon vor 40 Jahren graue Haare, was Ihm den Spitznamen „Silberlocke“ einbrachte. Heute ist sein Haar schneeweiß. Doch der Rückzug des Schauspielers hatte seinen Grund. Er soll einige Problemchen mit der italienischen Polizei gehabt haben und sogar in Mafia-Deals verstrickt gewesen sein. Um Ruhe zu finden, zog er sich deshalb nach Frankreich zurück. Doch den Todestag seines alten Kumpels wollte er nicht in seinen heimischen vier Wänden verbringen.

Eine ordentliche Backpfeife

riccardo-pizzutiIn einem Interview gab Pizzuti an, dass es für ihn immer eine Freude war, sich mit Carlo (Buds bürgerlicher Name) zu prügeln. Dabei war er manchmal ein ganz schöner Schlawiner. Nicht selten haben sich die beiden Schauspieler gegenseitig wehgetan. Einmal stand Bud Spencer sogar vor ihm und kündigte eine heftige Schelle von rechts aufs Ohr an. Doch bevor Riccardo nach vorne schauen konnte, klebte Bud ihn schon von links eine. Das war kein harmloser Spaß, denn der Schlag war so heftig, dass ihm das Trommelfell platzte. Pizzuti fing natürlich an zu schreien und fragte: „Was soll die Scheiße?“. Da zuckte Spencer nur mit den Schultern und sagte in seiner ruhigen, bärigen Art mit der neapolitanischen Gelassenheit: „Was ist denn? Ich meinte ja auch mein Rechts…“

Ade zwei Schneidezähne

Es sollte aber mit Sicherheit nicht das einzige Mal bleiben, wo sich die beiden miteinander prügelten. Rund 19 Mal war Pizzuti an der Seite von Bud Spencer im Einsatz. Darunter rund zehn Solo-Abenteuer vom Dampfhammer und neun Spencer-Hill-Streifen. Gerade in Die rechte und die linke Hand des Teufels konnte er als Handlanger „Jeff“ überzeugen. Und die Schlägereien sahen nicht nur auf der Leinwand überzeugend echt aus. Auch in Realität taten sich diese immer wieder weh. So plaudert Pizzuti weiter aus dem Nähkästchen: „Einmal hat Carlo nicht aufgepasst, oder war mit seinen Gedanken bereits beim Mittagessen. Da hat er mich voll erwischt, dass ich die Engelchen singen hörte. Die Nummer hat mich stolze zwei echte Schneidezähne gekostet.“ Übel nimmt es Pizzuti seinen alten Freund aber nicht. Scherzhaft gibt er an: „Ich sehe doch noch ganz gut aus für einen, der schon vor einem halben Jahrhundert graue Haare bekommen hat, oder?“

Wer war sein Prügelfavorit?

bud-spencer-essen1Nun möchte es der Interviewer natürlich genau wissen: Mit wem der beiden hat sich Pizzuti lieber geprügelt? Pizzutis Augen werden groß und das italienische Feuer kommt zum Vorschein. Wie aus der Kanone geschossen antwortet er: „Mit Carlo natürlich. Die Prügeleien mit ihm waren etwas Besonderes. Die Stunt-Truppe am Set hatte immer so viel Spaß und nach Drehschluss sind wir noch gemeinsam und lange um die Häuser gezogen. Naja, zumindest solange, bis seine Frau ihm die Ansage machte, dass er nach Drehschluss doch besser ins Hotel kommen soll, anstatt mit den ganzen Halunken herumzuziehen. Sie hatte seine Faxen dicke. Für uns gab´s dann Schnaps und Mädchen. Carlo konnte sich mit Fleischbällchen mit Tomatensoße vergnügen.“

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