8.000 Fans beim Spencer-Hill-Festival 2018

Keiner der Veranstalter des Spencer-Hill-Festivals hätte einmal erwartet, dass das Fest so durch die Decke schießt. Eigentlich war es vor vielen Jahren ein einfaches Fantreffen. Rund 150 Fans aus Deutschland trafen sich in Hameln und machten eine Nacht durch. Dabei schauten sie alle bekannten Filme mit Bud Spencer und Terence Hill. Von Jahr zu Jahr wurden es aber immer mehr Fans. Selbst aus dem Ausland reisten die Spencer/Hill-Bewunderer an, um am Spencer-Hill-Festival teilzunehmen. Überraschend war es deshalb nicht, dass sich das Fest immer weiter ausbreiten musste. Irgendwann wurde sogar eine kleine Westernstadt gemietet. Im Jahr 2018 sollte es aber zu einem neuen Höhepunkt kommen. Rund 8.000 Fans versammelten sich in diesem Jahr beim Spencer-Hill-Festival.

In Lommatzsch volles Haus

Lommatzsch
Das kleine Dörfchen Lommatzsch

Einige Menschen sagen, in Lommatzsch sei nichts los. Es ist nur eine kleine Stadt in der Nähe von Dresden, wo Terence Hill zwei Jahre seiner Kindheit verbracht hat. Sicherlich kommen ab und an einmal Fans vorbei und schauen sich dessen Wohnhaus an, doch mehr ist in Lommatzsch nicht los. Dieses Jahr änderte sich das aber, als der Veranstalter des Spencer-Hill-Festivals angab, dass das Fest dorthin verlegt werden würde. Es war also kein Wunder, dass am Wochenende des Spencer-Hill-Festivals die Stadt von Besuchern und Fans vollkommen eingenommen wurde. Tausende von Menschen kamen in die kleine Stadt, nur um am 17. Spencer-Hill-Festival teilzunehmen. Obwohl viele Karten im Vorfeld verkauft wurden, war der Programm-Manager Alex Hoffmann von der Resonanz dennoch überraschend. Er sagte „Wir wurden förmlich überrannt. Am Sonnabend mussten wir sogar das Gelände schließen, nachdem über 8.000 Besucher Einlass gefunden haben.“ Noch überraschender war, dass die Preise für das Spencer-Hill-Festival nicht gerade günstig waren. 50 Euro musstest Du für ein Tagesticket auf den Tisch legen. Für 65 Euro erhieltest Du ein Wochenendticket. Das hielt aber niemanden auf.

Jede Menge Chaos

Die kleine Stadt Lommatzsch war nicht wirklich auf den Ansturm vorbereitet. Daher kam es in der Stadt zeitweise zu Verkehrschaos. Bürgermeisterin Anita Maaß erzählte: „Wir haben extra zahlreiche Parkplätze auf einem Feld eingerichtet, doch diese reichten bei weitem nicht aus. Zum Glück stellte die Agrargenossenschaft Lommatzscher Pflege anschließend ein weiteres Feld zum Parken zur Verfügung.“ Sie selbst war auch vom großen Ansturm überrascht. Dennoch waren nicht alle Fans glücklich. Durch den großen Andrang musste das Spencer-Hill-Festival geschlossen werden, aus Sicherheitsgründen. Keine weiteren Besucher durften mehr aufs Gelände. Das zog den Unmut der Fans auf sich, denn viele waren von weit her angereist, durften aber das Spencer-Hill-Festival nicht mehr besuchen. Dennoch gewann die Bürgermeisterin allem etwas Gutes ab: „Viele Besucher haben sich in der Stadt umgeschaut, das Schützenhaus besucht. Sie waren zugleich erstaunt und überraschend. Immerhin ist Lommatzsch nun über die Grenzen Sachsens hinaus bekannt.“

 

Aus aller Welt

Hast Du Dir einmal die Autokennzeichen der Besucher angeschaut, wirst Du sicherlich überrascht sein. Natürlich kamen viele Fahrzeuge aus Deutschland, auch aus Sachsen. Doch auch Autos aus Belgien, Ungarn, Österreich, der Schweiz oder anderen Ländern waren nicht weit. Und dass, obwohl der Hauptdarsteller fehlte: Terence Hill war lediglich durch eine Videobotschaft präsent, konnte aber nicht persönlich vorbeikommen. Er bedankte sich bei der Stadt für ein Präsent, welches ihn Bürgermeisterin Anita Maaß rund eine Woche vorher bei den Dresdner Filmnächten überreicht hat. Hier stellte er seinen neuen Film „Mein Name ist Somebody – Zwei Fäuste kehren zurück“ vor. Das Geschenk war ein druckfrisches Buch über die Glasindustrie in der Kleinstadt. Das Geschenk war mehr als angemessen, denn vor vielen Jahren hat Hills Urgroßvater Carl Menzel die Industrie in die Stadt gebracht. Trotzdem konnte Hill für einen persönlichen Besuch nicht in Lommatzsch vorbeischauen. Das letzte Mal war er am 12. und 13. März 1995 in der Stadt. Schon damals sammelten sich rund 8.000 Menschen, um den italo-deutschen Schauspieler zu sehen. Er musste von „Wetten, dass…“ eine Wette erfüllen. Außerdem spendete er 10.000 Dollar für eine Rutsche des Lommatzscher Freibads, welches inzwischen geschlossen ist. Dennoch trägt es seinen Namen. Die Bürgermeisterin hatte aber noch eine kleine Überraschung und erzählte: „In Dresden hat mir Terence Hill versprochen, dass er auf jeden Fall noch einmal nach Lommatzsch kommen will“. Vielleicht macht Hill sein Versprechen schon im kommenden Jahr wahr.

Im nächsten Jahr wieder in Lommatzsch?

Doch wie sieht es im nächsten Jahr aus, kommt das Spencer-Hill-Festival wieder nach Lommatzsch? Darüber ist sich auch Hoffmann noch nicht ganz sicher. Er sagte im Interview: „Wir hatten rund 1.500 Besucher mehr, als wir eigentlich geplant hatten. Das Spencer-Hill-Festival war ein riesiger Erfolg. Wir schauen, ob wir im kommenden Jahr die Veranstaltung in Lommatzsch wiederholen.“ In den vorherigen Jahren fand das Spencer-Hill-Festival in Templin statt. Damals kamen „nur“ 3.300 Besucher. Hoffmann ist sich aber sicher: „Wir möchten Lommatzsch zum Mekka für Bud Spencer und Terence Hill umfunktionieren.“ Dabei hob er die gute Zusammenarbeit zwischen dem Veranstalter und der Stadt hervor. Bevor aber das nächste Jahr geplant wird, möchten die Veranstalter erst einmal das Spencer-Hill-Festival 2018 auswerten. Zum Beispiel war ärgerlich, dass es zu langen Warteschlagen an den Imbissständen kam, weil einfach zu viele Besucher da waren. Doch mehr Platz wird es im nächsten Jahr nicht geben. Bürgermeisterin Maaß sagte: „Beide Sportplätze, das Schützenhausgelände sowie die Freilichtbühne wurden genutzt. Mehr Fläche haben wir in Lommatzsch nicht.“ Mal schauen, was nächstes Jahr beim Spencer-Hill-Festival passiert.

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