Die Waffe aus den Kultfilmen: der Colt 1851 Navy

Fragst Du einen Fan nach Terence Hill, wird er Dir sicherlich eine ähnliche Auskunft geben. Hill hatte immer ein löchriges Hemd an, eine Pistole im Halfter und einen schicken Cowboy-Hut auf dem Kopf. In all seinen Kultfilmen, wie „Vier Fäuste für ein Halleluja“ oder „Die rechte und die linke Hand des Teufels“, hat sich das Aussehen von Terence Hill nicht wirklich verändert. Schon bald wurde das Outfit selbst zum Kult, sodass viele Fans als Terence Hill zu Halloween oder an Fasching gingen. Doch was darf bei dem perfekten Terence-Hill-Outfit nicht fehlen? Natürlich die Pistole. In vielen seiner Filme, zum Beispiel in den „Nobody“-Werken, trug er einen Colt 1851 Navy.

Der Colt 1851 Navy im Detail

Willst Du Dein Outfit perfektionieren, darfst Du nicht auf den Colt 1851 Navy verzichten. Er wurde als Belt-Modell (Gurtmodell) bezeichnet und kam das erste Mal im Jahr 1850 auf den Markt. Vergleichst Du die Größe, liegt der Colt 1851 Navy direkt zwischen den Waffen Pocket und Dragoon. Warum er „Navy“ heißt? Der Grund ist, dass eine Seeschlacht auf die Trommel graviert wurde. Außerdem besitzt der Colt 1851 Navy einen achtkantigen 7,5-Zoll-Lauf. Damals wurde die Waffe mit Kaliber .36 oder in seltenen Fällen mit .40 produziert. Ähnlich wie bei den Waffen Pocket und Dragoon besaß der Colt 1851 Navy einen am Lauf angebrachte Laderamme. Größter Beliebtheit konnte sich der Colt zwischen den Jahren 1850 und 1872 erfreuen. In Hartford wurden davon rund 215.000 Stück hergestellt. Heute ist nicht mehr bekannt wie viele, doch eine gewisse Stückzahl der Colts ging im Sezessionskrieg an die US-Marine sowie die US-Armee. Doch nicht nur die USA war vom Colt 1851 Navy begeistert, sondern auch andere Länder nutzten die Waffe. Besonders bekannt ist die Lieferung nach Russland. In Preußen wurde die Lieferung abgefangen und mit der Bezeichnung „KM“ anschließend von der Marine eingesetzt. Doch auch in Österreich war die Waffe beliebt. In Innsbruck wurden sogar Nachbauten hergestellt. Sicherlich ging der Großteil der Waffen an die Armee, doch auch bei Zivilisten sollte sich der Colt 1851 Navy einer großen Beliebtheit erfreuen. Daher war die Waffe auch weit verbreitet.

 

Die Anfangszeit des Western

Es ist nicht überraschend, dass Terence Hill mit dem Colt 1851 Navy auf Böse-Buben-Jagd ging. Immerhin symbolisiert der Colt 1851 Navy, wie kein anderes Modell, die Anfangszeit des Wilden Westens. Das ist auf dessen Baujahr von 1850 bis 1872 zurückzuführen. Bei vielen großen Ereignissen des Wilden Westens war ein Colt 1851 Navy nicht weit. Zum Beispiel bei Postkutschen, dem Oregon-Trail oder der Santa Fe Eisenbahn. Selbst im Bürgerkrieg wurde der Colt 1851 Navy verwendet. Daher kam ein Colt 1851 Navy auch bei den Western-Filmen mit Terence Hill zum Einsatz. Aber auch andere Westernfilme setzten auf die Kultwaffe.

Dein eigener Colt 1851 Navy?

Für das perfekte Terence-Hill-Outfit benötigst Du also einen Colt 1851 Navy. Du musst Dir keine Sorgen machen, dass die Modelle heute nicht mehr produziert werden. Ganz im Gegenteil, denn in den letzten Jahren wurden immer mehr alte Klassiker der Waffenbranche neu aufgerollt und können heute erworben werden. Doch so einfach ist es dann doch nicht. Möchtest Du nämlich ein richtigen Colt 1851 Navy, benötigst Du eine sogenannte „Erwerbsvoraussetzung“. Das heißt, nicht jeder darf den Colt 1851 Navy kaufen. Immerhin ist es eine Waffe, womit Du Menschen verletzen könntest. Daher dürfen nur Menschen mit einer Erlaubnis das Modell kaufen. Durchschnittlich kostet der Colt 1851 Navy heute 350 Euro, wenn Du Dir einen genauen Nachbau wünschst. Für ein simples Outfit ist das sehr viel Geld, doch Du kannst es auch als Sammelstück ansehen. Immerhin ist die Waffe mit der Walnuss-Griffschale, der gravierten Trommel und der Bunthärtung ein Replika der Waffe, die Terence Hill in seinen Filmen verwendet hat. Solltest Du keine Waffenerlaubnis besitzen, musst Du nicht auf den Colt 1851 Navy verzichten. Es gibt heute bereits Modelle, die lediglich als Ausstellungsstück oder Spielzeug verwendet werden können. Das bedeutet, es ist nicht möglich, damit zu schießen. Der große Vorteil dieser Art ist, dass Du wesentlich weniger Geld investieren musst. Gute Replikas kosten etwa 150 Euro. Im Schrank neben den DVDs oder Blu-rays von „Mein Name ist Nobody“ macht der Colt 1851 Navy sicherlich eine gute Figur.

 

 

Den Colt vom Set gestohlen?

Stell Dir vor, Du bist ein Schauspieler. Du spielst gerade bei einem monumentalen und spannenden Film mit. Darfst vielleicht ein Cowboy oder ein Spaceranger sein. Doch auch der schönste Film geht irgendwann zu Ende und Du musst wieder zurück in Dein langweiliges Leben ohne verrückte Verfolgungsjagten, Raumschiffe und Aliens. Da ist es nicht überraschend, dass es heute beinah Brauch ist, dass jeder Schauspieler Kleinigkeiten vom Set mitgehen lässt. Sie „verschwinden“ einfach, doch der Produzent drückt meist ein Auge zu. Ob nun Kostüme, Waffen, Accessoires oder ganze Setteile, heute wird alles von Schauspielern und Schauspielerinnen mitgenommen, um sich an die schöne Zeit zu erinnern. Auch Terence Hill war keine Ausnahme. Immer wieder wanderten verschiedene Requisiten direkt in seine Tasche. So auch der Colt 1851 Navy. Doch der Dieb sollte zum Bestohlenen werden, denn in einem Interview gab er an, dass ihm rund drei Exemplare gestohlen wurden. Warum es direkt drei Colt 1851 Navys gab? In jedem Film gibt es alles mehrfach, falls es zu Beschädigungen oder ähnliches kommen sollte. Dennoch sollte Terence Hill nicht „coltlos“ bleiben. Von einem alten Weggefährten hat er einen Colt 1851 Navy geschenkt bekommen. Er erzählt weiter: „Wenn ich ihn mir anschaue, zaubert er mir immer ein Lächeln ins Gesicht. Ich wollte schon immer ein großer Cowboy sein.“

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