Eine kleine Legende: Franco Nero

In den Nebenrollen von Bud Spencer und Terence Hill-Filmen werden meist kleine oder eher unbekanntere Schauspieler besetzt. Doch nicht so bei Franco Nero, denn dieser ist ein großer und bekannter italienischer Schauspieler, der bis heute in über 200 Produktionen mitgewirkt hat. Dabei musste er seinen Erfolg nicht von Bud Spencer oder Terence Hill abhängig machen, sondern konnte beinah ganz alleine die Leiter langsam nach oben klettern. Dennoch ließ es sich der am 23. November 1941 in San Prospero in Modena geborene Schauspieler nicht nehmen, auch an der Seite dieser beiden Legenden zu spielen.

 

Ein Filmstar stieg auf

cinecitta-studiosFrancesco Sparanero wurden als Sohn eines Polizisten geboren. Seine Kindheit verbrachte er zum Großteil in Parma, wo er auch seine Leidenschaft für die Theaterbühne und Schauspielerei entdeckte. Schon früh organisierte er Schulaufführungen und leitete später als Wehrdienstleistender ein Laientheater. Danach zog es ihn nach Mailand, wo er ein Wirtschaftswissenschaftsstudium begann, welches er als Nachtclubsänger finanzierte, jedoch nicht beendete. Als er den römischen Cinecittà-Studios einen Besuch abstattete, begegnete er Regisseuren Antonio Pietrangeli, John Huston und Carlo Lizzani, welche ihnen in seinen schauspielerischen Ambitionen ermutigten und ihm sogar später einer seiner ersten Filmrolle anboten. Aber sein Filmdebüt im Jahr 1963 war in Alfredo Gianettis Film „Das ausgeliehene Mädchen“. Sein Durchbruch sollte aber noch drei Jahre auf sich warten, als er die Rolle des einsamen und eiskalten Rächers Django in Sergio Corbuccis gleichnamigen Film ergatterte. Seine Darstellung machte ihn über Nacht berühmt und bekannt, sodass zahlreiche Filmangebote folgten. Gemeinsam mit dem Regisseur drehte er noch „Mercenario – Der Gefürchtete“ und „Zwei Companeros“. Danach wollte er aber seinen Ruf als Italowestern-Held entkommen und spielte deswegen in zahlreichen Science-Fiction-Filmen, Komödien und Dramen mit.

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Fernab der Kameras

Franco Nero wollte sich aber nicht nur in Europa austoben, sondern es zog ihn in die weite Welt. Deswegen verkörperte er den Lancelot du Lac in der Kinoversion des Broadway-Musicals „Camelot“. Hier spielte er neben seiner späteren langjährigen Lebensgefährtin Vanessa Redgrave und erhielt dafür sogar eine Golden-Globe-Nominierung als bester Nachwuchsdarsteller, gewann diesen aber nicht. Dafür erhielt er weitere Bekanntheit, durch die filmische Erschießung von Mussolini in dem Film „Mussolini – Die letzten Tage“ von Regisseur Carlo Lizzani. Aber auch der Oscar war nicht weit, zumindest filmisch gesehen. Er spielte an der Seite von Catherine Deneuve im oscarprämierten Film „Tristana“ mit. Aber nicht nur in seiner Karriere ging es immer weiter nach oben. Von 1967 bis 1972 war er mit der britischen Schauspielerin Vanessa Redgrave liiert, seit Dezember 2006 sind jene verheiratet. Gemeinsam haben sie den Sohn Carlo Gabriel Nero. In der Musik wollte er sich genauso austoben. Deswegen nahm er gemeinsam mit dem italienischen Sänger Roby Vandalo 1991 den Titel „Insciallah – Peace in the World“ für Unicef auf.

 

Zweimal Spencer-Nero-Action

Selbstverständlich konnte sich Franco Nero dennoch nicht den Charme von Bud Spencer entziehen, denn dieser war zur damaligen Zeit einer der größten Helden überhaupt. Deswegen nahm er die Rolle als Bruno Grauber in dem eher unbekannten Spencer-Streifen „Die im Dreck krepieren“ an. Damals wurde er von Klaus Kindler synchronisiert. Der Film war im Jahr 1969 zwar kein allzu großer Erfolg, dennoch gilt jener heute als absoluter Klassiker. Gerade unter Spencer-Fans ist das Werk sehr beliebt, denn es zeigt eine andere Seite des Dampfhammers. Mittendrin Franco Nero. Die nächste Zusammenarbeit sollte aber lange auf sich warten. Erst wieder im Jahr 2008 standen die beiden vor der Kamera. Sie spielten in „Mord ist mein Geschäft, Liebling“ mit. Franco Nero war als Enrico Puzzo zu sehen, der aber nicht mehr von Klaus Kindler synchronisiert wurde. Sehr viel mehr schritt Reinhard Brock nun zur Tat. Die deutsche Screwball-Komödie sollte nicht nur die letzte Zusammenarbeit von Franco Nero und Bud Spencer sein, sondern auch einer der letzten Filme von Bud Spencer.

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