Günthersdorf denkt noch heute an Bud Spencer
Seit mehr als zwei Jahren ist Bud Spencer schon tot, dennoch gedenken Menschen rund um den Globus dem schlagkräftigen Schauspieler. Seine Rollen in „Vier Fäuste für ein Halleluja“, „Die rechte und die linke Hand des Teufels“ oder „Sie nannten ihn Plattfuß“ sind einfach unvergessen und für viele mehr, als nur Filme. Es ist eine Lebenseinstellung und ein Teil der Kindheit. Überraschend ist es deshalb nicht, dass auch Günthersdorf, eine kleine Stadt in Sachsen-Anhalt, noch heute dem Dampfhammer gedenkt. Immerhin war Spencer schon einmal selbst zu Besuch.
Das Produkt „Bud Spencer“
Bud Spencer war nicht nur der große Kinoheld, der sich auf gigantischen Premieren feiern ließ, sondern auch ein nahbarer Mensch. Gerne nahm er an Autogrammstunden und diversen Veranstaltungen teil, soweit es ihm seine Gesundheit sowie sein Terminkalender zuließ. Auch Günthersdorf hatte die Ehre den Dampfhammer zu empfangen. 2013 war Spencer für eine Autogrammstunde in das kleine Städtchen gekommen. Er nahm im Einkaufszentrum Nova Eventis Platz und schon bald sammelte sich eine Schlange von Fans. Diese stammten nicht nur aus Günthersdorf, sondern auch aus nahen Städten der Umgebung. Immerhin ist Bud Spencer eine Legende und somit etwas ganz Besonderes. Dabei sehen viele Bud Spencer als Produkt. Jemand, der dasitzt, seine Arbeit macht und danach wieder nach Hause geschickt wird. Doch das war er nicht.
Wie ein Roboter
Der damals 80-Jährige sollte nicht mit Samthandschuhen angefasst werden, sondern richtige Arbeit leisten. Also unterschrieb er über eine Stunde lang geduldig alle Arten von Büchern, Postern und mehr. Gerade die Verlagsmitarbeiter gingen mit dem Dampfhammer nicht gerade zimperlich um. Im Sekundentakt schoben diese aufgeschlagene Bücher unter seine Hand, die er wie ein Roboter mit seiner Signatur versah, bevor schon das nächste Buch folgte. Als sich Spencer nach 55 Minuten über Schmerzen im Handgelenk beklagte, wurde das Tempo einfach angezogen, denn kein Fan sollte enttäuscht werden. Wie am Fließband unterschrieb Spencer alle Bücher. Für die Fans war es dennoch ein unglaublicher Moment, auch, wenn diese wie an der Supermarktkasse abgefertigt wurden. Auf Kommando mussten die Fans an den Tisch des Dampfhammers treten. Sie gaben die mitgebrachte Autobiografie des Schauspielers ab, liefen weiter und erhielten am Ende des Tisches das Buch inklusive Autogramm zurück. Ein wenig schade war, dass Fans keine Möglichkeiten hatten, einmal ein Wort mit Bud Spencer zu wechseln. Er saß einfach da und unterschrieb fleißig die Bücher.
Ein schöner Tag
Auch, wenn der Tag in Günthersdorf nicht gerade optimal verlief, sowohl für Bud Spencer als auch die Fans, denkt Günthersdorf immer wieder gerne an den kleinen Ausflug der Stahlfaust zurück. Immerhin ist Günthersdorf keine große Weltmetropole, sondern nur ein Ortsteil der Stadt Leuna. Dennoch kam Bud Spencer vorbei und hat sein Bestes gegeben, um allen wartenden Fans ein Autogramm zu schreiben. Deshalb bleibt sein Besuch auch heute noch allen Bewohnern von Günthersdorf in guter Erinnerung.
