Noch heute unvergessen – Als Terence Hill ein Sachse war

An der Seite vom Dampfhammer Bud Spencer wurde Mario Girotti, wie Terence Hills bürgerlicher Name ist, weltberühmt. Beinah über Nacht rissen sich Filmproduzenten, Fans und Magazine um den Mann mit den stahlblauen Augen. Doch vor dessen großer Karriere hat Terence Hill in Sachsen seine Spuren hinterlassen. Um genau zu sein, in Lommatzsch bei Dresden. Es handelt sich um ein kleines Städtchen, doch was hat dieses mit Terence Hill zu tun?
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Ein Ausflug nach Sachsen

Viele wissen nicht, dass Terence Hills Mutter Hildegard Thiemen aus Dresden stammt. Lediglich sein Vater ist Italiener. Darum ist es auch kaum verwunderlich, dass Terence Hill im März 1939 in Venedig geboren wurde. Doch die Familie sollte es nicht lange dort halten, denn 1943 zog es diese nach Deutschland, in die Heimat seine Mutter. Die Kleinfamilie ließ sich in Lommatzsch nieder. Das hatte einen besonderen Grund. Zum einen konnte sein Vater hier als Chemiker arbeiten. Zum anderen hatte sich schon dessen Urgroßvater Carl Menzel hier einen guten Ruf aufgebaut. Er war Begründer der Glasindustrie in Lommatzsch. Insofern hat sich die Familie bereits vor dessen Ankommen einen großen Namen gemacht. Noch heute ist die Glasindustrie in Lommatzsch aktiv. Rund 100 Menschen arbeiten in diesem Industriezweig, was auch wesentlich Hills Familie zu verdanken ist.

Zurück nach Italien

Zwei Jahre wuchs Terence Hill in dem Haus an der Döbelner Straße auf. Er selbst sagt, dass er hier die schönsten Tage seiner Kindheit verbracht hat. In einem Interview verrät er: „Ich habe mit Begeisterung Steine durch die Gegend geworfen, mit herrlich dreckigen Grasklumpen gespielt und einfach viel Spaß gehabt.“ Nachdem die letzten Kriegsjahre überstanden waren, sollte der Weg aber wieder zurück nach Italien führen. Deshalb zog es 1945 die Familie nach Amelia. Hier sollte auch der Grundstein für eine Weltkarriere gelegt werden. Erstmals spielte der junge Mario Girotti mit 12 Jahren in einem Film mit. Mit 28 Jahren gelang diesem der Durchbruch als Terence Hill. Was danach folgte, sollte in die Filmgeschichte eingehen. Filme wie „Die rechte und die linke Hand des Teufels“, „Vier Fäuste für ein Halleluja“ oder „Zwei wie Pech und Schwefel“ sind nur einige der vielen Klassiker des Duos. Doch auch auf Solowegen konnte Terence Hill überzeugen.

Zum Ehren von Terence Hill

Deutschland sollte er aber niemals ganz den Rücken zukehren. Das nächste Mal kam er 1996 nach Deutschland. Der Grund war, dass er eine Wette bei „Wetten, dass..?“ verloren hatte. Jetzt besuchte er Orte seiner Kindheit. Eine kleine Besonderheit ist, dass er für die Rutsche im ansässigen Freibad rund 10.000 Dollar spendete. Da war es natürlich selbstverständlich, dass das Freibad schon bald dessen Namen tragen sollte. Allerdings sieht die Zukunft des Terence Hill Freibads nicht gut aus. Es wurde 2011 wegen Baumängeln geschlossen. Ob es je wieder geöffnet wird, ist ungewiss. Nach seinem kleinen Besuch zog er sich wieder zurück. Lediglich 1998 kam er noch einmal nach Lommatzsch und besuchte inkognito das Haus, wo er als Kind aufgewachsen ist. Dennoch sind die Lommatzscher stolz auf ihren Leinwandhelden. Als Ehrenbürger der Stadt bekam dieser im Museum einen eigenen Ausstellungsraum. Als wahrer Terence Hill-Fan sollten Sie Lommatzsch deshalb einen Besuch abstatten. Auch, wenn Terence Hill heute lieber in seiner Wahlheimat, den USA, lebt, können Sie noch viele kleine Zeichen des Filmstars vernehmen. Generell hätten Sie von Terence Hill nicht viel gesehen. Schon immer galt dieser als zurückhaltend und schüchtern. Gerne hält er sich aus dem großen Rampenlicht heraus und lebt lieber gemütlich mit seiner Frau Lori auf seiner Ranch im US-Bundesstaat Massachusetts. Ein kleiner Fakt am Rande: Seine Frau Lori ist keine reine Amerikanerin, sondern deren Familie stammt aus Bayern. Somit ist Terence Hill sehr viel mehr Deutscher, als Sie vielleicht gedacht hätten.

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