Terence Hills Pferd lässt es sich auf der Grace-Valley-Ranch gutgehen

Was ist mit den Schauspielern und Schauspielerinnen nach Drehschluss passiert? Wo sind sie heute, drehen sie noch Filme oder sind sie wieder zurück ins normale Leben? Solche Fragen hast Du Dir sicherlich schon einmal gestellt, nachdem Du einem Film mit Bud Spencer und Terence Hill gesehen hast. Immerhin waren nicht nur die beiden wichtig, sondern auch alle Nebendarsteller und Statisten. Erst jene sorgten dafür, dass die Filme zu einem großen Erfolg wurden. Doch bei der Recherche nach der Zukunft der Schauspieler/innen vergisst Du oftmals eine Kleinigkeit, denn auch die tierischen Nebendarsteller haben ein Leben nach ihrem Leinwanddebüt. So macht es sich Terence Hills Pferd Joe Brown nun auf der Grace-Valley-Ranch gemütlich.

2010 in „Die Bergpolizei – Ganz nah am Himmel“ zu sehen

BR/BetaFilm/Alessandro Molinari

Du willst einen wahren Filmstar treffen und dafür nicht bis nach Italien oder in die USA reisen? Kein Problem, denn in Hechingen wartet jemand auf Dich, der Dich sogar noch gemütlich durch die Gegend tragen will: Joe Brown, das Pferd von Terence Hill. Viele Tiere, welche ihren Weg auf die Grace-Valley-Ranch finden, haben eine Vorgeschichte. Darunter auch Joe Brown, denn das Quarter Horse ist ein wahrer Filmstar und arbeitete mit Terence Hill zusammen. Zu sehen war es in der zentralen Anfangsszene im Jahr 2010 von „Die Bergpolizei – Ganz nah am Himmel“. Natürlich steht die Frage im Raum, weshalb gerade Joe Brown ausgewählt wurde, Terence Hill elegant durch die Berge zu tragen. Anita Hetzer hat dafür eine Erklärung: „Joe ist ein sehr ruhiges und bequemes Pferd, zugleich aber auch extrem diszipliniert. Das ist auf seine gute Ausbildung zurückzuführen. Da auch Terence Hill nicht mehr der Jüngste war, war Joe Brown einfach die perfekte Wahl.“ Darüber hinaus erklärte Hetzer, dass Filmpferde gute Nerven brauchen. Sie dürfen nicht bei jedem kleinsten Geräusch durchdrehen oder sich vor verschiedenen Effekten, wie Feuer oder Explosionen, fürchten. Auch diesen Punkt hat Joe Brown mit Bravour bestanden.

Joe Brown kommt aus Südtirol

Joe Brown stammte dabei nicht von der Grace-Valley-Ranch, sondern er kam erst nach seinem großen Filmauftritt her, vor etwa drei Jahren. Hetzer erzählt dazu: „Meine Pferde werden von einem Südtiroler ausgesucht und ihm hat zuvor Joe Brown gehört. Er weiß, dass es den Pferden bei mir gutgeht, weshalb er mir das Tier angeboten hat.“ Joe Brown war vor dem Auftritt mit Terence Hill als Turnierpferd im Einsatz. Gemeinsam mit der Tochter des Südtirolers holte er sich sogar den Europameistertitel. Heute wären Turnierbesuche für Joe Brown undenkbar: „Er ist nun schon 16 Jahre alt und das merkt man ihn auch an. Daher wird er heute nur noch für Reitstunden eingesetzt.“

Ein wahrer Westerngaul

Das Spezialgebiet von Joe Brown hätte nicht besser zu Terence Hill passen können, denn es war das sogenannte „Reining“, der Westernreitstil. Bei dieser Reitart muss das Pferd eine vorgegebene Abfolge von Manövern meistern, welche ausschließlich im Galopp stattfindet. Aber auch dieser Reitstil fällt Joe Brown heute schwer. Umso besser ist, dass sich Joe in seinem Promi-Status suhlen darf, sodass er es sich auch einmal im Stall gemütlich macht. „Nehmen wir ihn manchmal mit zu Turnieren, beginnt er genau an diesen Tagen zu humpeln. Am nächsten Tag ist jedoch alles wieder auf wundersame Weise gut. Fast so, als wöllte er sagen >Ich habe schon an genug Turnieren teilgenommen, ich will nicht mehr<.“ Erzählt Hetzer lachend. Joe genießt aber auch die Vorzüge der Schönen und Reichen. Als einmal der Tierarzt vorbeikam, um sich um die Zähne des Star-Pferdes zu kümmern, hörte er, dass bereits Terence Hill auf dem Pferd saß. Also hat er kurzerhand die Kosten erlassen.

 

un-passo-dal-cielo

Eltern sind begeistert

Nicht nur Terence Hill war begeistert von dem schönen Pferd, sondern auch die Eltern der Reitschüler drücken ihre Bewunderung aus. „Den Kindern sagt der Name „Terence Hill“ heute leider nicht mehr viel, uns Eltern dafür aber umso mehr“ erzählt ein Elternteil. So ist es nicht ungewöhnlich, dass die Kinder schon einmal in einem weißen Umgang gehüllt werden und zu der Filmmusik von Terence Hill durch die Halle galoppieren. Ob auch Du Dich auf das Pferd von Terence Hill schwingen darfst, zeigt eine Reitstunde. Es werden nicht nur Reitstunden für Kinder angeboten, sondern die Grace-Valley-Ranch bietet auch für Erwachsene Pakete an. Bis zu drei Leute können in einer Gruppenreitstunde die Bekanntheit mit Joe Brown machen. Terence Hill war leider bisher nicht unter den Interessenten, doch was noch nicht ist, kann ja noch werden.

Was ist aus den anderen Pferden geworden?

Leider ist nur wenig bekannt darüber, was aus den anderen Pferden geworden ist, auf denen Terence Hill oder Bud Spencer bereits saßen. Besonders in ihren Westernfilmen waren zahlreiche Pferde notwendig, doch auch in den späteren Werken fehlte der behufte Kumpel nicht, wie in „Renegade“. Einige Pferde wurden sicherlich noch in anderen Filmen eingesetzt, doch ab einem bestimmten Alter ziehen sie sich aus dem Filmbusiness zurück. Sie genießen ihr Leben auf Höfen wie der Grace-Valley-Ranch und lassen es sich einfach gutgehen. Traurigerweise werden Pferde nur 25 bis 30 Jahre alt, sodass einige Vierbeiner heute nicht mehr als Leben sind. Dennoch hatten sie eine gute Zeit auf dieser Erde. Schaust Du Dir aber wieder einmal „Die Bergpolizei – Ganz nah am Himmel“ an, weißt Du jetzt genau, wo das Pferd es sich heute gemütlich macht.

Reviews

78 %

User Score

6 ratings
Rate This

Sharing

Leave your comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert