Hannibal – Gemeinsam und doch kein Spencer/Hill-Film

Filme mit Bud Spencer und Terence Hill verliefen immer nach derselben Masche. Meist spielte Spencer einen eher langsamen, gemütlichen Kerl weniger Worte. Terence Hill war hingegen der schlanke, galante und charmante Part. Dieses Konzept zog sich durch die gesamte, gemeinsame Laufbahn der beiden Haudrauf. Immerhin kam es gut an und beide konnten sich großem Zuspruchs erfreuen. Doch das war nicht immer so, denn auch die beiden Schauspiellegenden mussten irgendwann einmal klein anfangen. Da war es nur überraschend, dass die beiden vor ihrem großen gemeinsamen Durchbruch schon einmal zusammen vor der Kamera gestanden haben. Von den typischen Haudrauf-Filmen war „Hannibal“ aber noch meilenweit entfernt.
 

 

Die Stunde von Spencer und Hill

Hannibal ist ein italienischer Film unter der Regie von Carlo Ludovico Bragaglia aus dem Jahr 1959. Es ist noch einer der jüngeren sogenannten Sandalenfilme, die in Italien enormen Zuspruch fanden. Eine große Besonderheit des Films war, dass Bud Spencer und Terence Hill damals das erste Mal gemeinsam vor der Kamera standen. Noch acht Jahre vor deren Durchbruch in „Gott vergibt… Django nie!“. Doch noch eine Kleinigkeit wird Ihnen auffallen, wenn Sie sich die Besetzungsliste von „Hannibal“ näher ansehen. Sie werden weder Bud Spencer noch Terence Hill lesen, denn zu dieser Zeit hatten die beiden noch nicht ihre berühmten „Hollywood-Namen“. Sie sind unter ihren bürgerlichen Namen Carlo Pedersoli sowie Mario Girotti aufgeführt. Ganz nebenbei ist das ein toller Tipp, wenn Sie noch mehr Filme mit den beiden Haudrauf anschauen wollen. Suchen Sie einfach einmal nach den bürgerlichen Namen und schnell entdecken Sie frühe Werke, die Sie vielleicht gar nicht auf den Radar hatten. Das wäre ein großes Highlight, wenn Sie bereits alle Filme mit Spencer und Hill auswendig kennen.

Die Story von Hannibal

Hannibal ist ein großer karthagischer Feldherr, welcher die Alpen überquert, um Rom anzugreifen. Um die Römer zu verunsichern, nimmt er die Senatorentochter Sylvia in Gefangenschaft. Er zeigt ihr seine Armee und Waffen und lässt sie daraufhin frei. Sie soll den Römern erzählen, was Hannibal zu bieten hat und sie dadurch einschüchtern. Doch der Plan verläuft ein wenig anders, denn Sylvia kehrt nicht nach Rom zurück, sondern zu Hannibal. Sie hat sich in den Feldheeren verliebt. Beide werden von einer römischen Patrouille erwischt, wo Hannibal zwar entkommen kann, doch Sylvia festgenommen und verbannt wird. Hannibal befreit die holde Dame und zieht mit seiner Armee gegen Rom in den Krieg. Das Blatt wendet sich erneut, als Hannibals wahre Frau auftaucht. Sylvia flieht in Panik nach Rom, wo sie wegen Verrats verhaftet und anschließend zum Tode verurteilt wird. Vom „Hannibal“, dessen Originaltitel „Annibale“ lautet, gibt es zwei unterschiedliche Fassungen. Die Originalversion erschien am 21. Dezember 1959 in Italien. Rund ein Jahr später konnten auch die Deutschen das kleine Meisterwerk bestaunen. Es hatte eine Länge von 95 Minuten und war nicht nur für Bud Spencer und Terence Hill-Fans ein Muss. Auf den US-amerikanischen Markt erschien im Juni 1960 eine weitere Version. Diese war weniger geschnitten, weshalb eine Länge von 103 Minuten vorlag.

Wo sind nun Bud Spencer und Terence Hill?

Als wahrer Fan wollen Sie natürlich Ihre beiden Helden sehen. Dabei kann gesagt sein, dass Sie als Terence Hill-Anhänger ein wenig mehr Glück haben. Er hat eine größere Rolle ergattert und ist als Quintilius zu sehen. Sie erkennen die typischen blauen Augen, das verschmitzte Lächeln und den bereits vorhandenen Charme. Mit Bud Spencer sieht es ein wenig anders aus, denn dessen Rolle war deutlich kleiner. Er war der Stammesführer Brutario, der mit Hannibal verhandelt, denn er will sein Land durchqueren. Üblich für diese Zeit war Spencer in einer umfangreichen Kostümierung gekleidet, sodass wirklich nur wahre Fans den Dampfhammer erkennen können. Ganz nebenbei war Spencer auch noch deutlich schlanker und hatte noch nicht viel gemein mit dem Helden, den Sie schon wenige Jahre später bewundern sollten.

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