Herzlichen Glückwunsch nachträglich Guido De Angelis

Die Weihnachtszeit ist mehr als aufregend und stressig, da haben wir doch glatt vergessen einer der größten Künstler unserer Zeit zum Geburtstag zu gratulieren: Guido De Angelis. Am 22. Dezember wurde der Maestro und die ältere Hälfte des Brüder-Duos Oliver Onions 75 Jahre alt. Geboren wurde der Meisterkünstler am 22. Dezember 1944 in Rocca di Papa, einem kleinen Städtchen etwas südlich von Rom. Gemeinsam mit seinem Bruder Maurizio sorgte er für einige der bekanntesten Musikstücke aus den Filmen mit Bud Spencer und/oder Terence Hill. Natürlich kennst Du all die Lieder von Guido De Angelis, wie „Dune Buggy“, „Sandokan“ oder „Flying through the Air“. Die Liste ist aber noch sehr viel länger, wie „Orzowei“, „Santa Maria“ oder einer der größten Hits: „Bulldozer“. Leider hat der Weihnachtsstress dazu geführt, dass wir den Geburtstag der Musiklegende komplett verbummelt haben. Deshalb bekommt Guido De Angelis jetzt ein umso dickeres Happy Birthday!

Zum Ehren von Guido De Angelis

Guido und Maurizio De Angelis
Guido und Maurizio De Angelis

Schon immer ist der Geburtstag nicht nur eine Zeit, um ein weiteres Lebensjahr zu feiern und mit Freude in die Zukunft zu schauen, sondern auch um einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Immerhin wissen die meisten Fans nur wenig über Guido De Angelis und dessen Bruder Maurizio, die gemeinsam das Duo „Oliver Onions“ gründeten. Das ist mehr als verwerflich, besonders, wenn Du gerne zu den verschiedenen Liedern mitwippst. Also Ohren gespitzt und aufgepasst, wir entführen Dich kurz in die Vergangenheit von Guido De Angelis.

Schon in jungen Jahren wusste Guido, er will Musiker werden. Also begann er als junger Mann im Orchester der RCA, einer sogenannten Rhythmusgruppe, zu spielen. Dabei übernahm er den Part der Flöte sowie Percussions. Auch sein Bruder war mit von der Partie, welcher wiederum Gitarre spielte. Bis zu 18 Stunden am Tag standen die beiden im Studio und wirkten an vielen unterschiedlichen Werken mit. Darunter auch von großen Stars wie Gianni Morandi, Nicola di Bari, Patty Pravo oder auch Domenico Modugno. Beeindruckend: Zur damaligen Zeit spielte Maurizio bereits auf dem Soundtrack zu „Spiel mir das Lied vom Tod“ von Ennio Morricone mit. Zurück zu Guido, denn trotz der langen Stunden im Aufnahmestudio sowie der eher spärlichen Bezahlung war er froh darüber, dass er den Job hatte. Er empfand ihn als sehr lehrreich und darüber hinaus war er happy, dass er sich mit seinem Hobby sein täglich Brot verdienen konnte.

Die beiden wollten aber mehr, was sie auch bekamen. Auf dem Festival von San Remo im Jahr 1970 spielte Maurizio für den Schauspieler Nino Manfredi das Stück „Tanto pe’ cantà“. Er sollte es später auch bei der Veranstaltung singen. Manfredi war sofort begeistert von dem jungen Mann. Überraschend war, dass der Song sogar zur bestverkauften Single der Veranstaltung wurde, obwohl er außer Konkurrenz stand. Schon ein Jahr später gab Manfredi sein Regiedebüt und er wusste genau, wer den Soundtrack zum Film schreiben soll: die De Angelis Brüder. Die beiden machten sich sofort an die Arbeit und diese sollte sich bezahlt machen. Sowohl der Film als auch der Soundtrack wurden zu einem großen Erfolg. Gleichzeitig ebnete er den beiden den Weg als Filmkomponisten, den sie fortan beschritten.

Schon zwei Jahre später schrieben die beiden den Soundtrack zu „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“. Jedoch nicht mehr als klassisches Brüdergespann, sondern diese gründeten das Gesangsduo „Oliver Onions“. Hier eine kleine Hintergrundgeschichte: Für den Film sollte ein englisches Titellied beigesteuert werden. Also machte sich RCA auf die Suche nach englischen Musikern. Der Text zum Lied „Flying through the air“ wurde hingegen von der RCA-Mitarbeiterin Susan Duncan Smith verfasst. Sie stammte aus Irland und war fortan für beinah alle englischen Texte der De Angelis Songs zuständig. Zurück zu „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“. RCA machte sich also auf die Suche nach einer englischen Gruppe, welche den Song singen sollte, wurde aber nicht fündig. Also dachten sich die De Angelis Brüder „Wir machen’s!“ Immerhin hatten die beiden schon zuvor mehrfach in Englisch gesungen, wie Coverlieder von den Rolling Stones, Frank Zappa und vielen weiteren. Am Ende waren alle mit dem Ergebnis zufrieden, doch es fehlte ein Künstlername, Oliver Onions war geboren. Das war der entscheidende Schritt in der Gesangskarriere der beiden, denn nun waren sie nicht mehr aufzuhalten. Fortan verlief ihre Karriere in zwei Bahnen. Auf der einen Seite waren jene als Maurizio und Guido De Angelis, die Filmkomponisten, im Einsatz und auf der anderen Seite begeisterten sie das Publikum als Gesangsduo „Oliver Onions“.

 

 

Ein wahres Dreamteam

Du könntest meinen, dass den beiden doch irgendwann der Wunsch nach einer Solokarriere in den Sinn kam. Bestimmt, doch die beiden Brüder wussten, was sie an einander hatten. Sie ergänzten sich perfekt, denn Maurizio war eher der nachdenkliche Typ. Er grübelte ständig über Entscheidungen und Probleme nach. Guido De Angelis war hingegen ganz anders, denn er liebte es spontan zu sein. Plappern wir einmal aus dem Nähkästchen: Maurizio war sich nicht sicher, ob diese ihren ersten großen Soundtrack wirklich hinbekommen würden und deshalb doch lieber den Auftrag ablehnen sollten. Guido sah das aber ganz anders, denn er war sich sofort sicher, dass das kein Problem ist. Schlussendlich konnte er sich durchsetzen und gemeinsam haben sie an den Stücken gearbeitet. Am Ende sollte es ein großer Erfolg werden. Doch Soundtracks schreiben und produzieren ist nicht der einzige Job. Maurizio kümmerte sich zum Großteil um die Musik, wobei sich Guido auch um viele andere wichtige Dinge bemühte, wie Zeitpläne, Budgetverhandlungen oder die Absprachen mit den Regisseuren. Gemeinsam waren sie ein Kraftwerk an Kreativität und Professionalität.

 

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Oliver Onions

 

Als Duo haben die beiden mit den Jahren zahlreiche Lieder geschrieben, nicht nur für Bud Spencer und/oder Terence Hill. Über ihre Karriere hinweg kamen etliche Filme hinzu, die Du bestimmt auch kennst. Dennoch sind die beiden als Hofkomponisten der Italo-Western-Stars bekannt. Das ist auch der Grund, weshalb wir den Geburtstag von Guido De Angelis nachträglich feiern. Er ist einer der größten Musiker seiner Zeit und ohne ihn und seinen Bruder wären die Filme mit Buddy und Terence sicherlich nur halb so toll. Immerhin wird durch die Musik eine gewisse Stimmung verbreitet, die sich auch auf Dich überträgt. Wir sagen also Happy Birthday Guido De Angelis!

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