1967 – Das Terence Hill-Jahr für Pinuccio Ardia
Terence Hill gilt noch heute als einer der größten Filmstars seiner Zeit. In zahlreichen unterschiedlichen Filmen und Serien hat die Stahlfaust mitgewirkt, wobei Ihnen eine Kleinigkeit auffällt, wenn Sie ein wenig genauer hinschauen. Beachten Sie nicht nur den Charme von Terence Hill, sondern auch die zahlreichen Nebendarsteller, bemerken Sie schnell, dass Ihnen einige Gesichter bekannt vorkommen. Ungewöhnlich war das zur damaligen Zeit zwischen den 60er und 80er Jahren nicht, denn gerne wurden passende Schauspieler/innen einfache mehrfach „verwendet“. Genauso erging es Pinuccio Ardia, denn dieser war an der Seite von Terence Hill in einigen seiner Streifen zu sehen. Passen Sie also genau auf, sehen Sie schnell das mürrische Gesicht von Pinuccio Ardia.
Eine recht kurze Schauspielkarriere
Mitten im schönen Neapel wurde Pinuccio Ardia, dessen bürgerlicher Name eigentlich Roberto Ardia lautet, am 21. August 1914 geboren. Seine Schauspielerkarriere startet er hingegen erst spät in den 1960er Jahren. Von dieser Zeit an wurde er in etwa 20 Filmen eingesetzt. Dabei war seine Bandbreite beeindruckend. Von ernsthaften über mehrheitlich komische Rollen bis hin zu Musicalnummern war alles dabei, was ein Schauspieler leisten konnte. Seine wohl bekannteste Rolle war sein Filmdebüt als Baron in Dino Risis „Unser Boss ist eine Dame“. Vom Jahr 1966 bis 1971 war er in Filmen wie „10.000 blutige Dollar“, „Blutrache einer Geschändeten“ oder „Der Tod sagt Amen“ zu sehen. Doch nicht nur auf der großen Leinwand tobte sich Pinuccio Ardia aus, sondern er war auch in einigen Fernsehproduktionen zu sehen. Schon damals war er als kauziger und bizarrer Charakterdarsteller bekannt, weshalb er auch dementsprechend passende Rollen erhielt. Manchmal war er aber auch unter seinem englischen Pseudonym „Joel Hardy“ unterwegs. Dennoch blieben dessen Spezialität Dialektrollen, wo er zumeist Charakter aus seiner neapolitanischen Heimat zum Leben erweckte. Auch seinem Style blieb er treu, denn meist trug er einen Schnäuzer, war mittelgroß und recht mager. Selbst in den späteren Jahren hat sich nicht viel an seinem Look geändert. Lediglich die Haare wurden langsam weißer. Jedoch sollte seine Karriere nicht so lange wehren, wie er es sich gewünscht hat. Am 15. Februar 1994 verstarb der italienische Schauspieler in Rom.
Dreimal an der Seite von Terence Hill
Zwar war Pinuccio Ardia kein alteingesessener Partner von Terence Hill, doch Sie konnten ihn in insgesamt drei dessen Filme sehen. Alles begann im Jahr 1967, wo es auch wieder enden sollte. Das eher unbekannte Werk „Io non protesto, io amo“ ist nur etwas für wahre Terence Hill-Fans. Immerhin handelt es sich um eine Mischung aus Musical und Komödie, die aber nur in Italienischen zur Verfügung steht. In „Io non protesto, io amo“ spielte Pinuccio Ardia die Rolle des Giuseppe. Noch im selben Jahr stand Pinuccio Ardia erneut mit Terence Hill vor der Kamera. Diesmal sollte es aber ein bekannterer Film sein: Blaue Bohnen für ein Halleluja. Jetzt tobte sich Pinuccio Ardia auch das erste Mal mit Terence Hill in dessen Spezialgebiet, nämlich Italowestern, aus. Die Rolle in der Verfilmung war nicht sonderlich groß, denn er spielte lediglich den Barmann. Ebenfalls im Jahr 1967 drehten die beiden einen weiteren gemeinsamen Film. Als Horace war Pinuccio Ardia in „Django und die Bande der Gehenkten“ zu sehen. In allen drei Filmen wies er natürlich seinen charakterlichen Look auf. Weißes Haar, ein Schnauzbart und bereits eine Halbglatze. Da Pinuccio Ardia lediglich in den letzten gemeinsamen Film eine Sprechrolle erhielt, mussten die Synchronsprecher nicht häufig gewechselt werden. Er wurde dabei von Wolfgang Amerbacher gesprochen. So schön die gemeinsame Arbeit mit Terence Hill im Jahr 1967 auch startete, so schnell war sie zu Ende. Nach diesem Jahr drehten die beiden keine gemeinsamen Filme mehr. Auch die Legende Bud Spencer sollte Pinuccio Ardia nicht kennenlernen, denn in diesen Filmen spielte er niemals mit.