Die Terence-Hill-Brücke ist Vergangenheit

Terence Hill begeisterte mit seinen stahlblauen Augen und einer Faust wie Stahl. Natürlich hat er Fans rund um den Globus und somit auch in Worms, denn hier steht die „Terence-Hill-Brücke“. Vergleichbar mit dem Bud-Spencer-Bad in Schwäbisch Gmünd. Jedoch ist die schöne Zeit der Terence-Hill-Brücke nun vorbei, denn das liebevoll angebrachte Schild zur Legende gehört der Vergangenheit an. Was ist passiert?

 

 

Wie kam es zur Terence-Hill-Brücke?

Der Spruch „Aus Spaß wird ernst“ trifft es bei der Terence-Hill-Brücke am besten. Die 2016 erbaute Fußgängerbrücke, die eigentlich den Namen Karl-Kübel-Brücke trägt, sollte den Fußgängern nur einen leichten und sicheren Weg ermöglichen. Dabei beruht der neue Name auf dem Internet-Blogger Peter Englert. Dieser war damals in Worms unterwegs und sprach mit Menschen und auch dem Oberbürgermeister Michael Kissel. Vor laufender Kamera gab dieser das Versprechen, dass er gemeinsam mit dem Blogbetreiber am Tag der Eröffnung über die Brücke laufen würde. Der Tag kam, doch der Oberbürgermeister hielt sein Versprechen nicht ein. Da ließ sich Englert prompt einen kleinen Streich einfallen, der schon bald weite Kreise ziehen sollte. Eine Stunde vor der Eröffnung taufte er die Brücke in die Terence-Hill-Brücke um. Doch warum eigentlich Terence Hill? Der Grund ist einfach, denn Terence Hill, damals noch unter seinem bürgerlichen Namen Mario Girotti, gab eine Autogrammstunde in einem Kino in Worms. Es war das Jahr 1967 und er stellte seinen Film „Die Nibelungen“ vor, wo er die Rolle des Giselher übernahm. Davon waren die damaligen Wormser natürlich begeistert und schlossen den jungen Schauspieler schon bald in ihr Herz. Da ist eine Terence-Hill-Brücke doch das Mindeste.

 

Die Wormser wollen die Terence-Hill-Brücke

Der eigentliche Streich gefiel den Bewohnern von Worms so gut, dass sie ihre Terence-Hill-Brücke behalten wollten, statt diese in Karl-Kübel-Brücke umzubenennen. Viele Bewohner machten sich sogar stark für den Namen. Das ging sogar soweit, dass ein Unbekannter ein Schild mit den Namen „Terence-Hill-Brücke“ anfertigen ließ und dieses an der Brücke montierte. Knapp eineinhalb Jahre verblieb das Schild an der Brücke, sodass sich der Name bereits eingebürgert hatte. Ende März wurde das Schild von der Straßenmeisterei entfernt, da es dort nicht hingehört. Die Wormser verstehen das nicht und möchten ihre Terence-Hill-Brücke zurück. Zahlreiche Wormser gingen mit Schildern auf die Straße und demonstrierten, dass das Schild wieder angebracht werden soll. So sagt ein Teilnehmer: „Das Schild tut niemanden weh, wenn es da hängt, also kann man es auch hängen lassen.“ Momentan liegt das Schild bei der Straßenmeisterei in Rheindürkheim. Hier kann es der Hersteller abholen. Vielleicht landet das Schild danach schon bald wieder an der Brücke. Aber ein kleiner Fun-Fact am Rande, denn selbst auf Google-Maps ist die Brücke unter den Namen „Terence-Hill-Brücke“ eingetragen. Das ist doch ein Zeichen, dass das Schild dort einfach hingehört.

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